Alpahirt und ich – ein Rückblick mit Ausblick in die Zukunft

2013 – Zu Besuch beim Koch der Queen

Wir schreiben das Jahr 2013. Ich sitze in London im «Mosimanns», gerade von Anton Mosimann persönlich zu einem 5-Gänger in seinem «Club» eingeladen und denke darüber nach, wie ich ihn frage, ob er mit mir ein Foto machen würde.

Zu diesem Zeitpunkt liegt mein Studium zum Lebensmitteltechnologen bereits drei Jahre, meine lehre als Chemielaborant bereits zehn Jahre zurück. Ich arbeite beim drittgrössten Fleischfabrikanten als stellvertretender Leiter im Qualitätsmanagement und mache berufsbegleitend meinen Master in Betriebswirtschaft. Es geht mir darum, das letzte Puzzle der industriellen Fleischverarbeitung kennenzulernen. Zuvor arbeitete ich in der Metzgerei «Arosa» auf Jamaica, hütete in Canada mit der Hilfe von Pferden rund 400 Mutterkühe und deren Kälber und arbeitete während gut 6 Monaten in einer Bündner Metzgerei, wo ich das Handwerk eines Metzgers lernte – schlachten, ausbeinen, zerschneiden, wursten und trocknen.

Mein Ziel vom Besuch in London ist es mit genügend Selbstvertrauen heimzukehren und mein eigenes Geschäft zu starten. Mit dabei habe ich das «Bindenfleisch», welches wir im alten Walserhaus meines Grossvaters Anton getrocknet haben, in der Qualität, wie ich es bereits seit meiner Kindheit kenne. Mein Ziel ist es, dass auch meine künftigen Kinder und Enkelkinder noch richtiges Fleisch der Bündner Kuh geniessen dürfen. Ganz unter dem Motto:

Zurück zur Natur  – …will scho dr Urneni gwüsst het, was guat isch!

In Gedanken versunken kam just in dem Moment Anton Mosimann’s Sohn, Philipp zu mir an den Tisch und fragte mich, ob ich kurz Zeit hätte. Anton würde gerne ein Foto mit mir machen…

2013 bis Heute – Vom Amateur zum Profi mit der grossen Vision

Zurück in der Schweiz erhielt ich von meinem Grossvater ein Darlehen und gründete mit meinem Wissen, meiner Erfahrung und dem Quasi-Rittereschlag von Mosimann im Herbst 2013 Alpahirt als Einzelunternehmen.

Seither ist sehr viel passiert! Fortschritte wie Rückschläge. Seit der Gründung dürfen mein Team und ich uns heute über zahlreiche Stammkunden in der Deutschschweiz freuen.

Heute weiss ich, dass ich mit meinem ursprünglich in London gefassten Motto eine wertvolle Botschaft vermittle und damit vielen Menschen helfen kann, sich nachhaltig und gesund zu ernähren, ohne dabei die Natur und das Tier zu vergessen.


Die Vision von Alpahirt ist es, schweizweit das bekannteste Unternehmen im Premiumbereich für nachhaltige, gesunde und schmackhafte Ernährung zu werden. Wir möchten mit ehrlicher und transparenter Kommunikation wachsen und die Bekanntheit der Mission von Alpahirt erweitern.

Fleisch ist für uns ein Genussmittel und die Qualität ist das eine entscheidende Kriterium.

Alpahirt steht für höchste Qualität und verzichtet auf den Einsatz unnötiger Zusatzstoffe, um dabei einen einzigartigen Geschmack zu garantieren. Damit gehen wir konsequent den Weg zurück zum Ursprung der Natürlichkeit.

Es ging mir von Beginn meiner Entscheidung, Alpahirt zu gründen darum, dass wir Konsumenten künftig wieder eine Wahlfreiheit bzw. eine Alternative zu dem industriellen Einheitsbrei haben. Dass wir das Lebensmittel wieder als solches wertschätzen und uns über dessen Einfluss auf unsere Gesundheit wieder bewusst werden.

Es ging mir darum, dass wir wieder lernen, vermehrt auf unseren Körper als auf Big-Food und Big-Pharma zu hören. Ich bin überzeugt, dass der einzige Weg zu einer besseren Gesundheit, der Weg zurück zum Ursprung der Natürlichkeit ist.

Daran werden wir festhalten und die nachfolgend beschriebenen Schritte wagen. Und in die Zukunft investieren!

Das Alpahirt Produktsortiment wird erweitert
Wo kommen deine Lebensmittel her?

Bereits heute bieten wir rund 80 Bauern eine regionale Alternative, damit ihre Tiere nicht als Hamburger der Grossindustrie enden müssen. Die Alpahirt-Bauern können ihre älteren Kühe beim regionalen Metzger vorbeibringen und ihnen somit den langen Transport in die Grossschlachthöfe von Bell, Micarna oder Suttero durch die halbe Schweiz ersparen.

Um bei der Qualität und der natürlichen Fütterung der Kühe keine Abstriche machen zu müssen, bezahlen wir dem Bauer rund 10-15% mehr. Umso wichtiger ist uns eine gute Beziehung zum Produzenten, welche wir intensiv pflegen.

Aufgrund unserer Erfahrungen der vergangenen sieben Jahre wissen wir, wie schwierig es ist, qualitativ hochwertige und entsprechend auch etwas teurere Produkte an die Kundin und den Kunden bringen. Das ist Knochenarbeit, die nicht nur von uns, sondern auch von ganz vielen anderen Kleinproduzenten massiv unterschätzt wird. Corona-Zeiten und die ausfallenden Märkte und Messen verschärfen diese Probleme noch und führen dazu, dass viele Kleinproduzenten ihr Handwerk aufgeben müssen.

Wir finden, dass dies nicht nur sehr schade und für den einzelnen eine Katastrophe ist, sondern, dass dies langfristig auch die Vielfalt an nachhaltigen und natürlichen Produkten einschränken wird.

Aus all diesen Gründen möchten wir in den kommenden Monaten unser Sortiment sukzessive erweitern und Kleinproduzenten mit Herzblut eine Verkaufsmöglichkeit bieten. Wir möchten unser Sortiment mit Produkten von Produzenten ergänzen, die dieselben Werte und Grundsätze wie Alpahirt befolgen.

Alpahirt bald in neuem Design

Wie du weisst, gibt es die Alpahirt-Rezeptur seit 1896. Entsprechend feiern wir in diesem Jahr das 125-jährige Jubiläum und schenken dem Alpahirten ein neues Erscheinungsbild. Ein weiterer Grund für diese bedeutenden Anpassungen ist eine Änderung der Gesetzgebung. Ab diesem Jahr ist es nämlich zwingend, dass auf allen Produkten die Nährwerte abgebildet sind.

Für noch mehr Freude am Kaufen von Alpahirt haben wir in den vergangenen Wochen im Team getüftelt und freudig die Zukunft geplant. Ab Mai 2021 legen wir los.

Keine Angst, die hohe Qualität der Produkte, die Tierfreundlichkeit und unsere Werte bleiben dieselben. Alles andere ändert sich und es wird gut!

Mit Power und Motivation in die Zukunft

Mit Alpahirt ermöglichen wir unseren Kunden sich selbstbestimmt und achtsam zu ernähren. Wir unterstützen die nachhaltige, gesamtheitliche Verarbeitung und Veredelung von Lebensmitteln.
Wir stehen für höchste Qualität und verzichten stets auf die Verwendung von unnötigen Zusatzstoffen..

Die Grundwerte meines «Urneni» werden in der Zukunft wahrer denn je… 

Adrian Hirt im Februar 2021

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