Ausflug des Alpahirt-Clubs: Der Mensch ist, was er isst

Ausflug des Alpahirt-Clubs: Der Mensch ist, was er isst - Alpahirt

Ein Tag in den Bergen

Im Herzen der Schweizer Alpen gibt es Geschichten, die die Beziehung zwischen Mensch, Tier und Natur neu definieren. Jenseits der kommerziellen Landwirtschaft treffen wir auf Landwirte, die eine nachhaltige Leidenschaft für das Wohl ihrer Tiere und den Schutz ihrer Ländereien haben. Bei einem Ausflug mit dem Alpahirt-Club hatten wir das Privileg, einem solchen Bauern zu begegnen und seine inspirierende Philosophie kennenzulernen. 

Von der Verwendung homöopathischer Mittel anstelle von Antibiotika bis hin zur liebevollen Aufzucht von Kälbern, die bei ihren Müttern bleiben dürfen – jede Handlung ist ein Zeugnis für Respekt und nachhaltige Praxis. 

Diese Erfahrungen werfen auch ein neues Licht auf das Thema der Nahrungsmittelkonkurrenz und wie eine verantwortungsbewusste Ernährung aussehen kann. Begleite uns auf dieser Entdeckungsreise, die den wahren Wert von Tierwohl und regenerativer Landwirtschaft enthüllt.

Naturverbundene Aufzucht

Auf den saftigen Wiesen der Schweizer Alpen wird das harmonische Miteinander von Mutterkuh und Kalb liebevoll gepflegt und geschätzt. Hier, in Zignau, wird jedes Kalb mit der gleichen Fürsorge und Zuneigung behandelt, die es von seiner Mutter erfährt. 

Es ist ein beeindruckendes Schauspiel, zu sehen, wie die Mütter ihre Kälber nähren, sie beschützen und gemeinsam mit ihnen die Weiden erkunden. Dieses enge Band wird nicht durch frühzeitige Trennungen gebrochen. Stattdessen dürfen die Kälber aufwachsen, während sie die natürliche Milch ihrer Mütter trinken, spielen und lernen, wie man sich in den alpinen Landschaften bewegt.

Doch das natürlichste Zusammenleben von Mutter und Kalb ist nicht die einzige Besonderheit der Alpahirt-Bauern. Ein weiteres wichtiges Prinzip ihrer Philosophie ist die Ernährung der Tiere. Statt sie mit industriellem Kraftfutter zu mästen, welches teils aus weit entfernten Regionen importiert wird und einen hohen CO₂-Fussabdruck hat, setzen die Bauern auf traditionelle Fütterungsmethoden. Das bedeutet: Gras aus Weidehaltung und im Winter Heu und Silage, frisch von den Berg- und Alpwiesen.

Durch die Fütterung mit Gras profitieren die Tiere nicht nur gesundheitlich, sondern es spiegelt sich auch in der Qualität des Fleisches wider. Das Fleisch von Tieren, die mit Gras statt Kraftfutter aufgewachsen sind, zeichnet sich durch einen intensiveren Geschmack, eine festere Textur und einen höheren Nährstoffgehalt aus. Zudem trägt diese Art der Fütterung dazu bei, den ökologischen Fussabdruck der Landwirtschaft zu reduzieren und die Biodiversität zu fördern.

In einer Zeit, in der schnelle Lösungen und Profite oft über das Wohl der Tiere und die Qualität der Produkte gestellt werden, setzt Alpahirt mit seiner naturverbundenen Aufzucht ein Zeichen für eine nachhaltige und ethische Landwirtschaft. Es ist ein Rückbesinnen auf die Grundwerte unserer Vorfahren, auf das, was wirklich zählt: Respekt vor der Natur und ihren Geschöpfen.

Nahrungskonkurrenz von Tier und Mensch

Die moderne Landwirtschaft steht vor zahlreichen Herausforderungen, von denen eine insbesondere in den vergangenen Jahren immer stärker in den Vordergrund tritt: die Nahrungskonkurrenz. 

Dieses Phänomen beschreibt den Konflikt, der entsteht, wenn Anbauflächen primär für Tierfutter statt für den direkten menschlichen Konsum genutzt werden. Anstatt nährstoffreiche Lebensmittel für den Menschen zu produzieren, werden oft weite Flächen für Futterpflanzen wie Mais, Getreide oder Soja  verwendet, die dann an Nutztiere verfüttert werden.

Feed no Food

Das «Feed no Food»-Prinzip setzt genau hier an. Es plädiert für einen Landwirtschaftsansatz, bei dem man Ackerflächen vorrangig für Lebensmittel nutzt, die direkt dem menschlichen Konsum dienen. Nebenprodukte oder unverwertbare Pflanzenteile, die immerhin ⅘ der gesamten Pflanze ausmachen, können und sollen dennoch als Tierfutter dienen, aber sie sollten nicht das Hauptprodukt sein.

In der Schweiz zeigt sich diese Herausforderung besonders deutlich, wenn man den Kontrast zwischen Flachland- und Berglandwirtschaft betrachtet. Während im Flachland grossflächige Ackerflächen dominieren, die sich für vielfältige Anbaumöglichkeiten eignen, sind die bergigen Regionen oft durch Weideland geprägt. In diesen Höhenlagen ist der Anbau von Feldfrüchten oft nicht möglich oder ineffizient. Hier macht die Weidehaltung von Tieren, insbesondere von Wiederkäuern, Sinn. Diese Tiere können das Gras der Berg- und Alpwiesen in hochwertige Proteine umwandeln, die der Mensch konsumieren kann.

Die Bündner Landwirte

Viele Bündner Bio-Berglandwirte sehen genau hier ihre Rolle und Aufgabe. Sie betonen, dass die generellen Labels und Normen der Landwirtschaft diese speziellen Bedingungen der Berglandwirtschaft nicht genügend berücksichtigen. Zudem wird oft kritisiert, dass viele städtische Konsumenten wenig Kenntnisse darüber haben, wie Landwirtschaft in den Bergen tatsächlich funktioniert. Diese Landwirte sind bestrebt, eine harmonische Koexistenz zwischen Mensch, Tier und Natur zu schaffen. Und zudem, dass es sowohl ökologisch nachhaltig als auch ökonomisch tragfähig ist.

Es ist also nicht nur ein Aufruf, das «Feed no Food»-Prinzip umzusetzen, sondern auch ein Plädoyer für eine differenzierte Betrachtung der Landwirtschaft. Eine Landwirtschaft, die regionale Gegebenheiten und betriebliche Besonderheiten berücksichtigt. Nur so können wir eine wirklich nachhaltige und zukunftsfähige Ernährung sicherstellen.

Neues erfahren und Leckereien geniessen - Der Alpahirt Clubausflug

Ein wunderbarer Tag des Alpahirt-Clubs

Wenn die morgendlichen Sonnenstrahlen die Gipfel der Schweizer Alpen küssen, beginnt ein besonderer Tag für die Mitglieder des Alpahirt-Clubs. Diese Tage sind nicht nur kulinarische Feste, sondern auch Gelegenheiten, tief in die Traditionen und Innovationen der schweizerischen Landwirtschaft einzutauchen.

Der Alpahirt-Clubausflug: Eine Begegnung mit Tradition und Innovation

Der letzter Ausflug führte uns nach Zignau in die bündnerische Surselva. Hier, weit weg von der Hektik des Alltags, konnten wir das Zusammenspiel von altertümlichen Techniken und modernem Know-how hautnah erleben. 

Die Führung über den Hof zeigte, wie der Bio-Landwirt, trotz der Anwendung von jahrhundertealten Techniken, innovative Ansätze wie die Verwendung von homöopathischen Mitteln und Effektiven Mikroorganismen (EM) nutzt. Es war eine Erinnerung daran, dass Fortschritt und Tradition Hand in Hand gehen können.

Kulinarische Highlights des Alpahirt Clubs und der Genuss von Naturfleisch

Die Luft in Zignau schien reicher an Aromen zu sein, besonders wenn der Duft von frisch zubereitetem Essen die Sinne erfüllt. Bei einer stärkenden Gerstensuppe mit Bergfleisch und Sauerteigbrot mit Alpbutter bereiteten wir uns auf einen informativen Hofrundgang vor. 

Der kulinarische Höhepunkt war jedoch der unwiderstehliche Apfelkuchen, der mit Äpfeln direkt vom Hof frisch zubereitet wurde. Und dann war da noch das Fleisch – der unvergleichliche Geschmack von Naturfleisch, das auf den umliegenden Weiden aufgezogen wurde. Es war eine Verkostung, die die Geschichte und Leidenschaft hinter jedem Bissen erzählte. Und alle Alpahirt-Club-Mitglieder haben es sehr genossen.

Der Alpahirt-Club: Gespräche, Anekdoten und Erkenntnisse des Tages

Zwischen den Mahlzeiten und Rundgängen waren es die Gespräche und Geschichten, die diesen Tag so unvergesslich machten. Der Landwirt erzählte Anekdoten aus seinem täglichen Leben. Diese Diskussionen gaben den Clubmitgliedern wertvolle Einblicke und ein tieferes Verständnis für die Mission und Vision von Alpahirt.

Ein Tag mit dem Alpahirt-Club ist nicht nur eine kulinarische Reise, sondern auch eine Gelegenheit, Gemeinschaft zu pflegen, Wissen auszutauschen und ein tieferes Verständnis für die Werte von Nachhaltigkeit, Tierwohl und gesunder Ernährung zu entwickeln.

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