Ich arbeite seit vielen Jahren im Marketing, dies für unterschiedliche Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen.
Und ganz ehrlich: Es gibt Tage, da ist das verdammt schwer.
Schwer, weil mein Beruf oft das Gegenteil fordert von dem, woran ich glaube.
Weil Arbeitgeber, Branchenstandards oder Marktdruck Dinge verlangen, die ich privat nicht tragen kann: künstlichen Druck erzeugen, Rabatte vorgaukeln, Bedürfnisse konstruieren, um Produkte zu verkaufen.
In solchen Momenten spüre ich, wie sehr es an uns allen liegt, nicht einfach mitzulaufen. Und wie wertvoll es ist, in einem Unternehmen zu arbeiten, das von Herzen anders ist und sich traut, gegen die Masse zu stellen. Wie zum Beispiel Alpahirt. Hier stehen wir immer wieder vor der gleichen Frage:
Was tun, wenn man als Unternehmen an einem Markt teilnimmt, der nach anderen Regeln spielt als man selbst?
1. Entmenschlichung: Wenn der Mensch zur Kennzahl wird
Vor kurzem war ich auf einem Marketing-Event in Berlin. Einer der Teilnehmer sagte dort sinngemäss:
„Der Kunde ist das Schaf. Und wir sind die Wölfe.“
Ich schäme mich manchmal, in einem Bereich zu arbeiten, in dem eine Mehrheit der Menschen eine Weltanschauung wie dieser unsympathische Herr teilen.
Bei Alpahirt verarbeiten wir übrigens echte Schafe – aber mit deutlich mehr Respekt. ;-)
Denn was rund um den Black Friday passiert, hat mit Respekt wenig zu tun.
Da werden Menschen in Zahlen zerlegt. Segmentiert, analysiert und in Verhaltensmuster gedrückt. Ziel ist nicht das Gespräch, sondern die Klickrate. Nicht das Vertrauen, sondern der Abschluss.
Das macht etwas mit uns allen.
2. Scheinangebote: Günstig für dich – teur für andere
Viele Black Friday-Angebote sind keine echten Chancen, sondern reine Marketing-Mathematik.
Rabatte werden von Anfang an einkalkuliert, sodass sie auf dem Papier gut aussehen – aber hinter den Kulissen Kosten erzeugen:
- Schlechte Bezahlung in der Produktion, häufig in Ländern, in denen sich die Arbeiter nicht gegen die Ausbeutung wehren können
- Umweltbelastung durch lange Lieferketten, welche die Allgemeinheit tragen muss
- Ressourcenverschwendung durch Überproduktion, welche dann als Müll im Ozean landet.
Für uns bei Alpahirt ist das keine Option. In so einer Welt will doch keiner leben.
Unsere Produkte entstehen in echter Zusammenarbeit mit Landwirt:innen, die ihre Tiere respektvoll begleiten. Die sich um Böden kümmern, nicht nur um Ertrag. Und die für ihre Arbeit auch gerecht entlohnt werden müssen. Unsere Mitarbeiter und Partner lieben unsere Produkte aufrichtig und haben (meistens) Spass an ihrer wichtigen Arbeit.
Darum gibt es bei uns nur dann Rabatte, wenn sie auch sinnvoll sind, wie etwa bei Produkten mit bald ablaufendem MHD. Oder als Dankeschön für langjährige Club-Mitglieder, welche uns enorme Planungssicherheit ermöglichen.
Nicht, weil der Kalender sagt: "Jetzt alle minus 30 %."
3. Überforderung: Von der Black Week zum Black Month
Was mal ein einzelner Freitag war, ist heute eine ganze Woche. Oder gar ein Monat.
Viele Unternehmen starten schon Anfang November, weil sie sonst untergehen.
Das Ergebnis: Ein Tsunami aus Mails, Ads, Bannern, Rabatten, „Nur heute!“ oder „limitierte Stückzahl“-Rufen – am besten mit dem Zusatz: “Nur für dich” – weil gerade du so besonders für uns bist.
Und im Hintergrund?
Zwei Giganten: Google und Meta. Ein Duopol, das die Werbung dominiert – und davon profitiert, wenn es laut und chaotisch wird. Google verschlechtert mutmasslich gezielt organische Suchergebnisse, um mehr bezahlte Anzeigen zu verkaufen.
Auch Meta wirkt in der Marketing-Welt oft undurchsichtig – beweisen lässt sich nichts, doch das Gefühl bleibt, dass die Plattform immer mehr aus Nutzer:innen und Unternehmen herausholt. (Und seien wir ehrlich: Es wäre nicht das Schlimmste, wofür Meta verantwortlich ist.)
E-Mail-Marketing wird auch schlimmer, der grösste Player Klaviyo gibt Geschäftskunden immer mehr Tools an die Hand, um “das Meiste in den Feiertagen rauszuholen” – vorgefertigte Vorlagen für E-Mail-Kampagnen und KI-generierte E-Mails, optimiert auf möglichst viele Käufe. Besonders dieses Jahr habe ich das Gefühl, wird dieser Tsunami enorm.
So werden Konsument:innen und Unternehmen gleichzeitig unter Druck gesetzt und überfordert.
Das ist kein Markt mehr, das ist ein System.
Ein kleines Unternehmen mit Prinzipien – und Werkzeugen
Auch wir bei Alpahirt nutzen natürlich digitale Tools.
Ohne Social Media, Google Ads oder E-Mail-Marketing wären wir schlicht nicht wettbewerbsfähig.
Aber wir versuchen, anders damit umzugehen:
– E-Mail-Marketing hilft uns, unabhängig von Meta & Google direkt mit dir zu sprechen.
– Analytics-Tools helfen uns, unser Angebot zu verbessern und nicht, um dich zu manipulieren.
– Und: Unsere Texte stammen von echten Menschen (Gruss an Oliver)
Auch unser Newsletter schreibt kein Bot. Sondern ein lebensfreudiger Texter, Adrian – oder eben ich.
Manchmal hilft uns eine KI, wenn wir Ideen sortieren oder Strukturen überdenken. Wir haben auch einen KI-Chatbot, welcher Kunden hilft, ihre Fragen zu beantworten – das entlastet uns im Büro, damit wir uns mehr auf das Entwickeln grossartiger Produkte konzentrieren können.
Aber am Ende entscheidet immer ein Mensch, was wir sagen – und wie.
Fair Friday: Unsere Antwort auf das Rabattgetöse
Was also tun, wenn man nicht einfach mitmachen will, aber auch nicht schweigen kann?
Wir nennen es: Fair Friday.
Ein Zeitraum – keine Hetzjagd. Eine Einladung ohne Druck.
Von heute (19. November) bis zum 30. November nimmst du mit jeder Bestellung automatisch an einer Verlosung teil.
Zu gewinnen gibt es:
🎁 2 x Foto-Ausflug mit Naturfotograf Tobias Ryser, Sommer 2026, je für zwei Personen (Wert: 1'200 CHF)
🥾 3 x Kulinarik-Erlebnisse mit Alpahirt, für bis zu je 4 Personen pro Gewinner (Wert: 600 CHF)
Alle Infos zur Aktion findest du hier
Ein Dankeschön an Menschen, die mit Herz konsumieren und nicht mit Reflex.
Denn was wir feiern, ist nicht der Umsatz, sondern die Verbindung.
Zum Schluss: Danke, dass du mitdenkst
Wir sind kein Konzern, kein Lautsprecher und auch keine Rabattmaschine.
Wir sind ein kleines Team in den Schweizer Bergen (unterstützt durch tolle Menschen aus aller Welt), das an ehrlichen Genuss glaubt. Und an Menschen wie dich, die bewusst wählen.
Ich persönlich bin dankbar, dass ich bei Alpahirt Menschenliches Marketing betreiben darf, und keine Manipulation a la Gewinnmaximierung. Denn auch wie alles Fleisch nicht pauschal einfach als ungesund und umweltbelastend gelabelt werden sollte - ist auch Marketing in seiner besten Form ein Zusammenbringen von Menschen und Angeboten - ohne Druck, ohne Zwang.
Ich wünsche dir und deiner Familie viel Freude in diesen letzten Wochen des Jahres.
Marc