Wenn Wachsen zur Herausforderung wird – Warum wir mehr Kühe suchen als je zuvor

Geht es dir manchmal auch so? Du hörst überall, dass der Fleischkonsum sinken müsse, dass Kühe problematisch seien, dass wir weniger von ihnen halten sollten. Und dann stehst du vor einer Realität, die komplett anders aussieht: Menschen wollen wissen, woher ihr Fleisch kommt. Sie suchen nach Qualität, nach Nachhaltigkeit, nach einer echten Alternative zur industriellen Produktion.

Wir bei Alpahirt spüren das jeden Tag. Unsere Nachfrage wächst schneller, als wir es je erwartet hätten. Und gleichzeitig merken wir: Die Anzahl an geeigneten Tieren schrumpft. 

Mehr Nachfrage als Angebot – Wo sind die Kühe geblieben?

Im letzten Jahr haben wir etwas mehr als 100 Kühe sowie 30 Alpschweine vollständig zu Trockenfleisch verarbeitet. Und trotzdem waren viele Produkte schneller ausverkauft, als uns lieb war.

Für 2025 wollten wir die Produktion leicht steigern – uns vorbereiten auf die kommenden Jahre. Doch bereits jetzt ist klar: Es wird eng.

Die passenden Kühe sind rar. Warum?

🔹 Bündner Biobauern halten ihre Tiere oft länger oder haben keine Überschüsse.

🔹 Mutterkuhhalter verkaufen ihre Kälber häufig an Mastbetriebe, weil die Preise dort ebenfalls steigen.

🔹 Einkaufspreise für Weidekühe klettern immer weiter nach oben.

Wir stehen also vor einer paradoxen Situation: Mehr Menschen denn je wollen nachhaltiges Naturfleisch – aber die Tiere, die genau in unser Konzept passen, sind schwieriger zu finden.

Viele Gespräche – Viele Erkenntnisse

In den letzten Wochen haben wir unzählige Gespräche mit unseren Bauern geführt – telefonisch und persönlich, auf den Höfen, auf Weiden, in Ställen. Die Themen waren vielfältig:

 ❓ Wie sieht die Zukunft der Weidehaltung aus?

❓ Wie können wir Landwirte dabei unterstützen, ihre Kühe nachhaltig zu vermarkten? Was könnte mit ihren Rindern passieren?

❓ Wie können wir gemeinsam sicherstellen, dass genau die Tiere, die in unser Konzept passen, auch ihren Weg zu Alpahirt finden? 

Eines wurde dabei deutlich: Das Potenzial ist riesig. Viele Bauern sind von unserer Philosophie überzeugt – sie wussten bisher nur nicht, dass sie ihre Tiere auch über uns vermarkten können. 

Diese Gespräche haben uns gezeigt, dass es keine einfache Lösung gibt. Aber es gibt Möglichkeiten. 

Mehr als nur Rind – Schafe, Ziegen und Hirsche als Teil der Lösung

Bereits vergangene Woche haben wir einige Schafe und Ziegen verarbeitet – Tiere, die wie Kühe reine Grasfresser sind und in regenerativen Kreisläufen gehalten werden können. Auch diesen Weg wollen wir weiterverfolgen.

Doch eines ist klar: Schafe und Ziegen alleine können den steigenden Bedarf nicht decken.

🟢 Ein Schaf oder eine Ziege gibt nur etwa 12 kg Fleisch – das ergibt gerade einmal rund 70 Salsiz pro Tier.

🟢 Zum Vergleich: Aktuell kaufen unsere schweizweiten Kunden pro Woche rund 800 Rindsalsiz ein.

🟢 Im Herbst, wenn im Bündnerland die Hochjagd beginnt, wollen wir wieder einige Hirschsalsiz produzieren.

Doch all das ist nur ein Tropfen auf den heissen Stein. Wir brauchen weiterhin mehr Landwirte, die mit uns zusammenarbeiten.

Der Herzsalsiz – Ein Zeichen für echte Wertschätzung

Genau aus diesem Denken heraus ist im vergangenen Jahr unser neuer Herzsalsiz entstanden. 

Ein Produkt, das nicht nur Genuss bedeutet, sondern auch eine Botschaft transportiert: „Wir nutzen, was da ist. Wir schätzen das ganze Tier.“

🔹 70 % Rindfleisch, davon ein Drittel Rinderherz.

🔹 30 % Schwein, das auf saftigen bündner Alpweiden lebt.

🔹 Kein Pökelsalz. Keine Zusatzstoffe. Keine Allergene. 

Ein weiterer Schritt in Richtung echter Nachhaltigkeit – weg von der Idee, dass nur Edelstücke wertvoll sind. Denn genau darin liegt die wahre Kunst: Das Tier als Ganzes zu respektieren.

Übrigens, diesen Monat gibt es den Herzsalsiz für nur CHF 12.90 statt CHF 16.90.

Die Zukunft liegt in echten Kreisläufen

Wir haben uns oft gefragt: Müssen wir uns öffnen für Milchkühe, die zu 95 % Gras fressen, aber eben auch Kraftfutter erhalten? Ist das noch im Einklang mit unserer Philosophie?

Die Antwort ist nicht einfach. Aber was wir wissen: Wir wollen mit Landwirten zusammenarbeiten, die in ihren Tieren mehr sehen als nur Fleisch.

Wir suchen nach Menschen, die verstehen, dass Kühe nicht das Problem sind, sondern Teil der Lösung. Dass sie, richtig gehalten, eine Bereicherung für die Natur sind – und nicht eine Bedrohung. 

Wir glauben daran, dass da draussen genau die Bauern sind, die zu uns passen – sie wissen es nur vielleicht noch nicht.

Zusammen weiterdenken

Wenn du jemanden kennst – einen Bündner Landwirt, der Tiere hält, die genau in unser Konzept passen – dann sprich mit ihm. Vielleicht sind genau die Kühe, die wir suchen, bereits da.

Die Menschen wollen Fleisch mit Herkunft, mit Wert, mit Geschichte. Und wir wollen genau das bieten – gemeinsam mit jenen, die unsere Werte teilen.

Herzliche Grüsse,

Adrian Hirt & das gesamte Alpahirt-Team

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